
Foto: Maurice Weiss
Prof. Dr. Dieter Grimm
geb. 11. Mai 1937 in Kassel
Prof. Dr. Heribert Prantl
Prof. Dr. Dieter Grimm
aus der Begründung der Jury:
"Mit dem genauen Blick des Verfassungsrechtlers seziert Grimm das Legitimationsdefizit der
Europäischen Union: Zugunsten eines Gemeinsamen Marktes hat der Europäische
Gerichtshof in seiner Auslegung der Gründungsverträge Europarecht den direkten
"Anwendungsvorrang" vor nationalem Recht zugesprochen – eine folgenschwere Weichenstellung.
Ökonomisch eine Erfolgsgeschichte, politisch ein Demokratieverlust: EU-Verordnungen,
an deren Zustandekommen die Bürger nicht beteiligt sind, gelten selbst dort, wo ein
Mitgliedstaat sie im eigenen demokratischen Prozess ablehnt. Die Reaktionen sind gegen
Brüssel gerichtete Selbstbehauptung – ein Nährboden für Populisten.
Grimms Analyse setzt Maßstäbe für die Debatte über die Zukunft der Union."